I have already learned of the very different opinions within the Tango-scene, whether to play traditional Tangos or "new" Tangos such as the Tango Nuevo (even if it's not so terribly new anymore). I am a big fan of Astor Piazzolla, I love listening to him and from time to time even dare playing his music. He has developed something entirely new and differen from the traditional Tangos. We can spend hours and days discussing whether one can dance Tango to the music of the Tango Nuevo - or not. From my perspective as a newbee in dancing Tango (but an old stager in listening to Tango music), I have difficulty imagining to dance Tango to this music without changing the dance, letting it evolve as the music has. It would be a bit like dancing a minuet to a viennese waltz. Sure, the minuet is the predecessor of the viennese waltz. But they are an entirely different kettle of fish. The expression – energy and dynamics, form and structure – of the traditional Tango and the Tango Nuevo are very different. Should not this difference find expression in the way they are danced? I won't eliminate the possibility of changing my opinion as I dive in deeper into the danced Tango world.
Aber warum ich eigentlich so weit aushole und mich auf ein so glattes Terrain wage, ist die Lust, heute eines meiner absoluten Lieblings-Stücke von Piazzolla zu posten: VUELVO AL SUR. Es gibt meiner Meinung nach keine bessere Aufnahme, als die mit Piazzolla selber und Roberto Goyeneche. Jedes Mal wenn ich sie höre bin ich sofort ergriffen, Tränen in den Augen nicht ausgeschlossen. Dieses Stück berührt mich tief und das liegt wohl an der einzigartigen Stimmigkeit von Musik, Text und Interpretation von Instrumenten und Stimme. Die Musiker fühlen und spielen den Text. Die Sehnsucht nach dem Süden, nach der Heimat, nach einem Ort, an dem ich nichts erklären muss, nur sein kann und mich in der inneren und äußeren Landschaft auflöse, diese Sehnsucht steckt wohl in uns allen. Der Text von Fernando Solanas ist wunderschön und klar, voller Sehnsucht nach dieser ursprünglichen Geborgenheit und nach Würde. Nach einem Ende der Diktatur. Denn die Menschen in diesem Süden haben Würde. Wo ist unser, wo ist mein Süden?
But the actual reason for my daring to tread on this shaky ground is my desire to post one of my absolute favorites of Piazzolla today: VUELVO AL SUR. I don't find there is any better recording than the original recording of Piazzolla and Roberto Goyeneche. Every time I listen to this music, I feel touched deeply inside and get teary-eyed. I believe this is due to the exceptional coherence of music, text, musicians and voice. The longing for the south, for my home, for the place where I need not explain but can simply be, where I become one with my inner and the outer landscape, this longing is in all of us. The beautiful text of Fernando Solanas is simple and clear. Full of yearning for security and dignity, yearning for and end of the dictatorship. For a people with dignity. Where is our, where is my OWN SOUTH? (here you can find the entire Lyrics with english translation)
Es gibt leider beim Tango einige Fanatiker, die am liebsten alle Musik außer der, die ihnen gefällt, verbrennen lassen würden (ja, genau den Wortlaut hat da jemand benutzt, Toleranz fehlanzeige).
AntwortenLöschenIch finde das traurig. Jeder kann zu der Musik tanzen, die ihm gefällt. Und wenn jemand die Musik auf einer Veranstaltung nicht gefällt, braucht er dort ja nicht hinzugehen (manche scheinen das ja eh nur zu tun, um dort und hinterher dann rumzustänkern, dass das ja keine Tangomusik wäre - traurig!).
Natürlich finde ich es im Gegenzug auch gut, wenn vorher bekannt ist, in welche Musikrichtung eine Veranstaltung geht - wobei man nach einiger Zeit die DJs und ihre Vorlieben kennt.
Was ich aber eigentlich sagen sollte: Zu Tango Nuevo gibt es tatsächlich einen eigenen Tanzstil (wie es überhaupt viele unterschiedliche Tanzstile gibt, die ebenfalls alle ihre Berechtigung haben und wo es ebenfalls Fanatiker gibt, nun ja).
Ich sag ja: wackeliges Terrain... Viele Grüße!
LöschenEin interessanter Beitrag, der zum Nachdenken anregt. Ich kann nur von mir berichten, daß sich meine musikalischen Vorlieben im Laufe meiner Tango-Karriere mehrfach geändert haben und sicherlich sich auch noch häufiger ändern werden.
AntwortenLöschenDie Titel, die mich am stärksten von Astor Piazzolla bewegt haben, war Oblivion und die musikalische Miniatur Tristezza de un dobble A (Mit doble A bezeichnet der Komponist Astor Piazzolla ein Bandondeón von Alfred Arnold - der Spitzname in Bs As für diese Instrumente war AA).
Ich höre noch heute diese Musik ab und zu, aber ich tanze nicht mehr zu diesen Stücken. Je nachdem, wie eine Tanguera, ein Tanguero den Tango definiert, so unterschiedlich wird sie oder er die musikalischen Vorlieben setzen. Für mich hat sich den unbedingte Primat der Umarmung in den Jahren als das typische Merkmal des Tangos herauskristallisiert. Deswegen bevorzuge ich die Musik, die diese Kommunikation im Paar fördert.
Großräumige, von außen wahrnehmbare Bewegungen waren in meiner Tango-Jugend spannend, sind aber im Lauf der Jahre vollkommen uninteressant geworden.
Selbstverständlich kann/darf/soll jede bzw. jeder die Veranstaltungen besuchen können, die dem eigenen Tango förderlich sind. Eine genaue Etikettierung der gespielten Musik vorab hilft, die passende Veranstaltung zu finden.
Danke für die differenzierte Rückmeldung, die ich gut nachvollziehen kann. Oblivion ist natürlich grandios. Die Tristezza hingegen ist Neuland. Werde ich mich rein hören...
LöschenVon einer in ihrer Tango-Jugend