Is tango easy or terribly hard? A graphic artist goes on an adventurous trip into the world of
the tango - discovering, laughing, struggling,despairing, learning. Can I tango? Maybe!

Donnerstag, 6. Juni 2013

Can-Do-Women

Ich bin eine selbstbewusste moderne Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft, eigenes Geld verdient, Erfolg im Beruf hat, Kinder erzieht, Zeit in die Partnerschaft investiert und ein paar Hobbies und Leidenschaften  nebenbei pflegt. Das was man lapidar eine Powerfrau nennt. Ich habe (manchmal recht mühsam) gelernt, meinen Weg zu sehen und zu gehen, mein Leben in die Hand zu nehmen, mich zu entscheiden, wer und was ich sein möchte. Nun treffe ich im Tango auf eine ganz andere Frauenrolle. Hier soll ich die Führung ganz und gar abgeben. Nicht hinsehen, wo lang es geht, nicht entscheiden, ob und wie es geht, was als nächstes passiert, ich gebe die gesamte Führungshoheit ab an ein Gegenüber, welches ich manches mal noch nicht mal mit Namen kenne. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen - da müsste sich die selbstbewusste Frau in mir doch auflehnen! Tut sie aber nicht. Im Gegenteil. Sie empfindet es als Balsam für die Seele, abgeben und loslassen zu können. In diesem sicheren Raum mit seinen Regeln der gegenseitigen Achtung nicht verantwortlich für den Weg zu sein, sondern nur das "Wie" zu gestalten, widerspricht nicht meinem Frauenbild sondern tut mir gut und erlaubt mir, mich vollständig zu spüren.

Ich bin überzeugt, dass in uns modernen Frauen eine tiefe Sehnsucht nach diesem Loslassen schwelt und bin dankbar, dass der Tango mir dafür einen Raum bietet, dies zu erfahren und zu leben.

I am a modern and self-confident woman, taking my own decisions, earning my own money, raising my children, investing time in my partnership and cultivating a few hobbies and passions on the side. A can-do-woman. I have learnt (not always the easy way), to see and follow my own path, to take my life in my own hands, to decide who I want to be. But now, in Tango, I am confronted with a totally different female role. I am supposed to render my leadership entirely. Not to look where I am stepping, not to decide, if and where to go, what is to happen next – I hand on my entire leadership authority to a vis-à-vis I sometimes don't even know the name of. This should be inconceivable, I should be revolting! But I am not. On the contrary. It is like an ointment for my soul to let go and yield. Not to be responsible for the course the events within this secure space with its rules of mutual respect does not contradict my female self-image. It is a benefaction allowing me to feel complete.

I am convinced that there is a deep yearning in us modern women for this quality of letting go, of yielding and I am very grateful to have found this space within Tango to experience and live it. 

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