Is tango easy or terribly hard? A graphic artist goes on an adventurous trip into the world of
the tango - discovering, laughing, struggling,despairing, learning. Can I tango? Maybe!

Mittwoch, 19. August 2015

Chacarera!


Chacarera Choreography
Kein Körperkontakt, nur neckischer intensiver Augenkontakt, keine Improvisation sondern feste Choreografie. Und pure Lebensfreude! Größer kann der Kontrast zum Tango kaum sein. Aber es macht höllisch Freude! Ich durfte bei einem kleinen feinen Kurs den Volkstanz "Chacarera" kennenlernen und ausprobieren. Im schwingenden 6er-Rhythmus mit meinem Gegenüber flirten, barfuß mit gehobenen Armen die schnellen Schritte setzen. Der Kontrast zum Tango ist so groß und dadurch so erfrischend - nun kann ich verstehen, warum in BA gerne mal eine Runde Chacarera im Laufe einer Milonga eingefädelt wird. Gruppendynamik und archaische Freude. Mehr davon!

No direct body contact, only flirting eye contact. No improvisation but a set choreography. And pure joy! There can probably be no greater contrast to Tango. But it is fun like hell! I had the opportunity to participate in a small and lovely class of "Chacarera", one of the argentine folk dances. Stepping in the swinging 6/8th rhythm with raised arms, keeping eye contact and flirting with my counterpart, I learned to make my way through one of the most common choreographies. The contrast to tango is so elementary and thereby so refreshing, that I now can understand why they sometimes insert a Chacarera session in milongas in BA. Groupdynamics, flirt and archaic joy - could have more of that!


Chacarera Rhythm

Ein großes Vergnügen bei der Chacarera ist die rhythmische Verschiebung. Der Herzschlag der Chacarera ist ein 6er Rhythmus, 6/8 sind in jedem Takt. Die Spannung entsteht dadurch, dass man diese 6 Schläge in Zweiergruppen oder Dreiergruppen anordnen kann. Bei einer Gruppierung in 3/8 je Gruppe (orange in der Skizze) entstehen zwei starke Schläge in jedem Takt, also ein 2er Gefühl. Gruppieren wir die 8tel in Zweiergruppen (blau in der Skizze), haben wir drei starke Schläge, also ein 3er oder Walzer Gefühl. Beide Varianten sind eigentlich immer gleichzeitig da, oft überwiegt aber die eine oder die andere - das 3er-Gefühl wie beim Vals oder das 2er-Gefühl wie bei der Milonga. Für ungeübte Ohren ist es manchmal schier nicht nachzuvollziehen, wenn der Rhythmus wabernd von einer zur anderen Form mutiert.

A wonderful toy in the Chacarera a rhythmic shift between 2 and 3. The pulse of the chacarera ist a 6/8 rhythm, 6/8 in each bar. You can group these 6/8 in 2 groups of three 8th, giving a 2-beat-feeling (orange in the sketch), or in 3 groups of 2/8th, giving a 3-beat feeling like in a vals (blue in the sketch). Both variations are always present, but often one seems to prevail. When listening, you sometimes cannot decide which of them to feel, the music seems to waver between the two.

Bei diesem Beispiel hört man am Anfang ganz deutlich den 2er-Rhythmus, die Zuhörer klatschen die rote Spur aus der Illustration: 1 (2) 3  4 (5) 6 1 (2) 3  4 (5) 6... Wir fühlen 1 – und 2 – und 1 – und 2...

In this example you can quite clearly hear the 2-beat-rhythm at the beginning. The audience is clapping (red in my sketch): 1 (2) 3  4 (5) 6 1 (2) 3  4 (5) 6...  We feel: 1 – and 2 – and 1 – and 2...


Setzt dann der Sänger ein und man achtet besonders auf die Trommel, hört man deutlich einen 3er Rhythmus, wobei der Trommler mit der linken Hand die Schläge (1) 2 3 spielt, also das "ta-ta" vom "Um-ta-ta" des Walzers. Zwischendurch gibt es immer wieder die Klatsch-Einwürfe im 2er-Rhythmus. Auch das Zwischenspiel ist deutlich im 2er, die Zuhörer haben ein wenig Schwierigkeiten, wieder in den Rhythmus einzusteigen...

When the singer enters the scene, the music changes to a 3-beat feeling, wich can be very clearly heard when listening to and watching the drummer. With his left hand he is playing the (1) 2 3 beats of the walz, the "ta-ta" of the "um-ta-ta" of the walz. In between you can hear the hand clappings in a 2-beat feeling (1 (2) 3  4 (5) 6 1 (2) 3  4 (5) 6...). The interlude has a 2-beat-feeling, listen how the clappers have problems getting back into their pattern.

Dieses Wabern zwischen 2er und 3er Rhythmus macht musikalische den ganz besonderen Charme der Chacarera aus. Beim Tanzen wird meist der Klatsch-Rhythmus verwendet, manchmal, z. B. beim letzten Giro, wird allerdings ein 3er getanzt. Ich sag ja: spannend!

This wavering between 2 and 3-beat rhythm gives the special musical charme to the chacarera. Dancers most of the time tend to step to the clapping rhythm, the 2-beat-rhythm, however sometimes such as in the last giro, a 3-beat pattern is danced. Thrilling!!!

Samstag, 9. Mai 2015

Gehen lernen II


Learning to walk is a lifelong challenge in tango

Gut zwei Jahre sind vergangen seit meinem Blog-Eintrag "Gehen lernen", und noch immer arbeite ich fast täglich genau daran: am Gehen lernen. Desto tiefer ich einsteige, desto komplexer erscheint mir dieses einfache Thema. Und ich verstehe immer mehr die Aussage manche Lehrer, man müsse sein ganzen Tango-Leben lang Gehen üben.

Was macht es denn so kompliziert?

Winzige Details machen einen RIESIGEN Unterschied. Alles was im Bereich der Füße, bei der Bewegung des Gehens passiert, spielt in die gesamte Haltung, in jede Bewegung hinein. Und nicht nur in die eigene, sondern auch in die Bewegung und die Wahrnehmung des Tanzpartners.

Hier sind meine liebsten Steckenpferde:

Wie und wo ich eine Bewegung beginne. 
Passiert das im Knie und bewege ich erst nur den unteren Teil des Beines, oder passiert die erste Muskelbewegung im Oberschenkel und wird somit das ganze Bein bewegt?

Wie ich den Fuß bewege.
Ob bei der Bewegung nach hinten, zur Seite oder nach vorne - bleibt der Kontakt zum Boden bestehen? Strecke ich den Fuß in einer geraden Linie aus?

Wie ich die Füße aufsetze. 
Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich mehr im Innenbereich der Ballen aufsetze oder ob ich über die äußeren Zehen aufsetze. Das Aufsetzen und Abrollen über die äußeren Zehen entfernt mich von der gedachten Mittelachse zwischen beiden Füßen und löst im Oberkörper und damit in der Umarmung Störungen aus, ich bewege mich weg von der Mittellinie.
Das Abrollen beim Rückwärts-Laufen erfordert überraschend viel Muskeln. Das Gewicht wird zunächst vom Ballen aufgefangen und nur langsam Richtung Ferse weiter geleitet, ohne das diese allerdings den Boden berührt. Das braucht Muskelkraft! Ohne entsprechend weiches Abrollen und die Muskeln, die dafür nötig sind, landet das Gewicht bei der Verlagerung plumpsend auf den Fersen, was man in der Umarmung als Erschütterung fühlt. Unschön. Ich musste dafür richtig Muskeln im Fuß trainieren.

Wo mein Gewicht bis zur Verlagerung bleibt.
Die Versuchung ist groß, schon mit dem sich ausstreckenden Fuß das Gewicht zu verlagern. Das verhindert allerdings dass ich erfassen kann, wie weit dieser Schritt von meinem Partner eigentlich geführt wird, und zum anderen verbaue ich meinem Partner die Möglichkeit, den Schritt auch wieder zurück zu nehmen, ihn an eine andere Stelle zu platzieren oder sonst welche Spielereien zu machen.

Wie ich mein Gewicht verlagere.
Hui, das ist ein großes Thema, das auch immer spannend bleibt. Man würde meinen, man streckt das Bein aus und verlagert einfach das Gewicht darauf. Okay. Aber wann genau? Wie lange bleibt man auf dem Ursprungsbein, wann kommt der Impuls zum Verlagern? Wie erreiche ich, dass ich nicht mitten in der Bewegung fest stecke, mein Gewicht also nicht klar auf meinem ausgestreckten Fuß ankommt? Da ist eine ganz besondere Dynamik drin, die ich immer wieder bei guten Tänzern bewundere. Ein geschmeidiges, dynamisches Verlagern, bei dem ganz klar ist, wo der Anfangspunkt und wo der Endpunkt ist. Eine dynamische aber perfekt kontrollierte Bewegung. Strecke ich das sich ausstreckende Bein zu sehr durch, kann ich auf dem Bein nicht landen. Mache ich es zu weich, spürt mein Partner das Ankommen nicht. Wie schwer ich im Boden stehe macht einen großen Unterschied aus. Und wie ich mich von meinem Startpunkt abstoße. Das ist eine kleine, perfekte Dosis, denn sie soll nicht übers Ziel hinaus schießen, aber zum klaren Landen reichen. Von Terpsichoral Tangoaddict habe ich ein wunderbares Bild mitbekommen, welches mir hier sehr hilft: Stell Dir vor, Du stehst auf einem Rollband und gehst in großen Schritten rückwärts, stößt Dich dabei immer ein wenig vom Rollband ab, um die Vorwärtsbewegung des Bandes auszugleichen. Jeder hat seine Bilder, aber dieses hat für mich Wunder bewirkt! Da ist genau die richtige Menge Gewicht und Konzentration auf dem Startpunkt und Dynamik für die Verlagerung drin.

Was mit meinen Knien passiert.
Berühren sich die Knie kurz beim an einander vorbei ziehen? Ich stelle mir machmal vor, es sind zwei Magneten, die sich anziehen, in der Bewegung kurz zusammen haften bevor sie wieder auseinander gezogen werden.

Wie viel im Auto-Pilot-Systhem abläuft.
Ist jeder neue Schritt so jungfräulich als wäre er der erste? Oder läuft eine Folge von Bewegungen ab, die der Führende nur mit großer Mühe bei Bedarf anhalten kann?

Das Thema ist unerschöpflich. So wird bestimmt irgendwann ein dritter Post zu diesem Thema folgen. Ich übe Gehen fast täglich, habe zum Glück einen langen Flur, auf dem eine Weile ein Klebestreifen die Mittelinie markierte. Ein Spiegel an der Stirnseite hilft mir, meine Bewegung zu kontrollieren. Pendelt mein Oberkörper muss ich an den oben genannten Punkten justieren. Taucht mein Körper immer wieder in den Schritt ein, bleibt also im Spiegel nicht konstant in einer Höhe, muss ich justieren. Manchmal übe ich sehr langsam und kontrolliert, manchmal mit Musik und der entsprechenden Dynamik.

Ein ganz anderes Paar Schuhe ist es, wenn ich dann mit einem Partner zusammen gehe. Jetzt kommt zur eigenen Bewegung die Umarmung und der Führungsimpuls dazu. Ich glaube, die meisten Führenden können sich gar nicht vorstellen, wie wunderbar es ist, einfach nur eine Weile durch den Raum in schönen, dynamischen, großen Schritten geführt zu werden und zu spüren, dass die Feinjustierung im Paar anfängt zu funktionieren (bei entsprechender Leere auf der Tanzfläche!). In ganz, ganz, ganz, ganz glücklichen Momenten spüre ich die Energie meines Partners, wie sie durch seine Brust über und durch meinen Körper bis in die Fußspitze des ausgestreckten Beines fließt und diese genau an einer ganz bestimmten Stelle platziert. Dann weiß ich, dass sich das ständige Üben gelohnt hat.










Freitag, 3. April 2015

Jenseits des Seepferdchens


Milonga-Souvenirs


Immer wieder werde ich gefragt, was sich in meinem Tango verändert hat seit und durch meine Zeit in Buenos Aires. Das musste eine Weile in mir reifen, aber jetzt ist es an der Zeit es in Worte zu fassen. Aus meiner heutigen Sicht lautet die Antwort: Ja, es hat sich ordentlich etwas getan! Ich habe endlich (nach nun fast 3 Jahren Tango) das Gefühl, dass etwas davon in mein System eingedrungen ist und ich auf der Tanzfläche in der Umarmung eines Tänzers wohl fühle, ich weiß, was meine Füße tun, weiß, wie sich die Bewegungen anfühlen, dass ich so weit über (oder auf?) den Grundlagen stehe, um mich selber zu tragen und zu bewegen und meine Bewegung und mein Empfinden der Musik in den gemeinsamen Tanz einfließen zu lassen. Ich bin ein zumutbarer Tanzpartner geworden. Seepferdchen liegt schon hinter mir - vielleicht habe ich so etwas wie das bronzene Abzeichen beim Schwimmen erreicht.

When asked what has happened with my tango due to my stay in Buenos Aires, I was a little at loss, not knowing how to formulate the effects on so very different levels. But these thoughts and impressions have simmered enough in me to be dressed in words. The answer is: Yes, quite a lot has happened! Finally, after nearly 3 years of learning tango, I have the feeling that tango is entering my system, finally I am starting to feel well and at ease when dancing, knowing what my feet are doing and how a movement feels, relying on my foundation well enough to move securely and to start to express my feeling for the music in the dance. I have finally passed the first stages. (In Germany, the first simming badge children proudly achieve is called "Seepferdchen", seahorse. So in the German version of this post I stated that I have outgrown the seahorse-stage and have maybe reached something like a bronze swimming badge)

Was an dieser Entwicklung hat nun mit Buenos Aires zu tun?

What relation is there between this development and Buenos Aires?

Ein intensives Training, wenn auch nur über 2 Wochen, hinterlässt natürlich Spuren. Wir haben täglich 3 Stunden trainiert und (fast) jeden Abend auf den verschiedensten Milongas getanzt. Und wir haben mit Miles Tangos trainiert. Das ist Schwerstarbeit. 3 Stunden lang wird maximale Konzentration, voller Einsatz und die Lust, minutiös an Details zu abeiten gefordert. Manchmal steht er gedanklich fast mit der Peitsche neben einem während man immer und immer wieder versucht, sein eigenes Gehen aufzuräumen, richtig abzurollen, das Gewicht richtig zu verlagern, die Haltung nicht zusammen sacken zu lassen... Ich habe Muskelkater an den verrücktesten Stellen entwickelt. Viel natürlich in den Beinen an ganz unbekannten Muskelgruppen, aber auch ganz deutlich im unteren Rückenbereich. Das fühlt sich gut an - warm, bewegt, flexibel, aktiviert. Mein Hauptthema in dieser Trainingsrunde war es, nicht so schwer zu sein. Ich bin kein zartes Fliegengewicht und habe die Rückmeldung bekommen, dass ich schwer zu bewegen sei. Das ist ein heikeles Thema. Ich möchte leicht zu bewegen sein, aber auch nicht vorschnell Bewegungen erahnen, die der Führende gar nicht meinte. Also Hineinspüren und nur genau das umsetzen, was gedacht ist, dann aber ein bisschen plötzlich. So habe ich in diesen zwei Wochen vor allem Schnelligkeit trainiert. Meine Bewegungsabläufe schnell und klar auszuführen. Natürlich nehme ich beim Tanzen dann wieder Tempo raus, fühle mich in das Tempogefühl der Musik und der meines Tanzpartners ein. Als Musiker kenne ich diese Technik - will man eine Passage schnell und ohne Stolpern spielen, trainiert man sie mit Metronom immer schneller ein, schießt dabei über das Ziel hinaus, um dann wieder herunter zu schalten und plötzlich ganz entspannt und flüssig alles im Richtigen Tempo spielen zu können.

Obviously, an intensive training, even if only for 2 weeks, has an effect. We trained for 3 hours every day and went out on Milongas nearly every evening. We trained with Miles Tangos. And that is serious stuff: 3 hours of maximal concentration, full input and a willingness to work on minute details. Sometimes it feels as though he were standing next to you with a whip in the hand, making you work on cleaning up your walk, not pounding into a step, transferring weight correctly, not collapsing in the posture... I developed muscle aches in surprising locations. Obviously in the feet and legs, but also in less used muscle groups and quite clearly in the area of the lower back. That feels great, being flexible, activated, warm. My main theme during this training session was not to be to heavy. I am not a dainty featherweight and have received the feed back that I am difficult to move. A touchy theme. I want to be easily moved without anticipating the movement. It is necessary to feel the lead impulses very precisely and to execute just that. And quickly. So what I trained most these two weeks was speed, reacting and moving quickly and clearly. Obviously when dancing, some of this speed disappears again, depending on the music and on my dance partner. But in training high speed the movements are easily available at reduced speed. As a musician, this learning technique is familiar to me. If I want to learn to play a difficult passage quickly and without mistakes, I train the passage with a metronome, slowly raising the speed and way overpassing the final speed. When speed is then reduced to normal, the passage is easily played with a relaxed feeling.

Neben dem Training mit Miles Tangos habe ich mich auch mit der Bloggerin Terspichoral Tangoaddict getroffen. Ich bewundere ihre Blogeinträge schon lange und erinnerte mich an ihr Angebot einer Milonga- oder BA-Tango-Beratung. Wir haben uns getroffen und uns zu zwei Unterrichts-Sessions verabredet. Die andere, etwas weiblicherere Perspektive tat mir gut. Ich bin eh überzeugt, dass man manche Dinge öfter und auf unterschiedliche Weise gesagt bekommen muss, bis ein Bild, eine Vermittlung oder einfach nur der eigene Entwicklungsstand es ermöglicht, diese Information umzusetzen. Zwei wichtige Impulse bekam ich von Terpsi - Sie ist eine Meisterin im Vermitteln der Dinge, die es für eine schöne, gemütliche Umarmung braucht. Und sie hat mir wichtige Impulse gegeben zur Dissoziation und Dynamik einer Drehung. Seit ihrem Training versuche ich, aus der Höhe der Schulterblätter heraus eine Bewegung zu beginnen und spüre die Dynamik, die dadurch entsteht. Wertvolle Impulse.

Next to training with Miles, I also met up with the blogger Terpsichoral Tangoaddict, who's blog I have been reading and admiring for quite a while. Remembering Terpsi once offered a BA-Milonga-Tango-Consultation sesscion, we met up with her and arranged two teaching sessions. I enjoyed her different, very feminine perspective. And I am convinced that some truths have to be put to you in as many different version as possible until one image, one translation or simply you present stage of development allows you to transform the thought and bring it into your dance. Terpsi gave me two very  important impulses: She is the mistress of the beautiful and cozy embrace. And secondly since her lessons I am starting to begin a movement, a dissociation or pivot from the shoulders, feeling the dynamics this creates. Two very important impulses next to quite a few more.

Zurück zur Ursprungsfrage - was hat BA für meinen Tango getan? Ein intensives Training kann ich auch überall woanders in der Welt haben. Und es würde mich sicher genauso weiter bringen. Gute Lehrer touren durch die ganze Welt und freuen sich über intensive Schüler. Es gibt noch zwei andere Elemente in Buenos Aires, die meinen Tango massiv beeinflusst haben.

But returning to the original question: what has BA done for my tango? I can have an intensive training anywhere in the world and it would produce the same effect. Very good teachers are touring all over the world and are happy to have intensive students. There are two more elements existing in BA which have massively influenced my tango.

Keine andere Stadt der Welt bietet jeden Tag der Woche so viele Practicas und Milongas, mit so vielen ausgezeichneten Tänzern und Lehrern. Das ist einfach umwerfend. Alle großen Namen kann man hier treffen, auf Milongas, bei einem Showtanz oder gar beim sozialen Tanzen erleben. Das ist eine inspirierende Droge! Und auch wenn sicher ein nicht unerheblicher Teil der Milongagäste ebenfalls Tango-Touristen sind, fällt hier besonders zu späterer Stunde die Qualität der Tänzer auf. Sie fallen nicht auf durch extravagante Figuren, sondern durch ihren feinen, sehr präzisen und vor allem sehr musikalischen Stil, ihre wundervolle Umarmung. Hier wird fast nur in der engen Umarmung getanzt oder im Salon Stil - also mit fließendem Wechsel zwischen enger und offener Umarmung. Aber enge Umarmung ist der Standard. Ebenfalls Standard sind die Codigos. Cabeceos zum Auffordern, respektvolles Einfädeln in die Ronda und folgen der Ronda Spuren, Hacken bleiben selbstverständlich auf dem Boden... Das habe ich auf Milongas in Deutschland bisher nur sehr selten in so einer Einheitlichkeit erlebt. Freunde von mir argumentieren: Dies kannst Du alles auch in Europa auf einem feinen Festivalito oder einem Tango-Marathon mit ausgewählt Gästen erleben. Das mag sein, ich persönlich habe es noch nicht erlebt, habe es noch nicht in den "inneren Kreis" solche ausgewählter Tänzer geschafft. Dennoch ist es wohl so, dass solch ein gehobenes Niveau gepaart mit einem tiefen Gefühl für das Miteinander, was auf der Tanzfläche entsteht auch in Europa zu erleben ist. 

No other city of the world houses so many practicas and milongas every day of the week with so many excellent dancers and teachers. Thats just dazzling! You can see all of the big names here, see them show-dancing at milongas or social dancing. That is a very inspiring drug. Even if a large number of dancers at the BA milongas are foreigners and visiting dancers, the quality of the dancers in general is very high, getting higher the later the evening is. The good dancers do not attract attention due to their extravagant moves and figures but through their elegant, precise and very musical style, their wonderful embrace. You see nearly only close embrace danced here, or close embrace opening for certain movements only to return to close embrace. Codigos also are a standard. Asking for dance with cabeceo and mirada, entering the ronda respectfully and following it during the dance, heels staying down. This happens with an implicitness I have never experienced in Germany. I have had friends argue: you can have all of this at a tango-marathon or at an encuentro here or there. But I myself have not experienced this as yet, hot having made it into one of these cirlcles yet. 

Nun kommt das dritte Element zum Zuge. Buenos Aires. Dieser Tanz ist ohne ein Erleben dessen, was Buenos Aires ausmacht, das was es bedeutet, ein Porteño oder eine Porteña zu sein, kaum bis in seine letzten Poren nachzuvollziehen. Ich habe nur eine Ahnung davon bekommen, aber die Stadt hat mich beeindruckt. Diese Stadt ist schön. Und erschütternd. Sie ist voller Geschichte, sie ist lebendig und brausend. Die Porteños sind weltoffen, kommunikativ, höflich und stolz. Respekt gehört zum Alltag, zur Überlebensstrategie. Denn eigentlich ist man sich bewusst, dass man zu einem kultivierten, großen Volk gehört, andererseits wendet sich das Gespräch ganz schnell zum allgegenwärtigen Thema Korruption, ist das marode Finanzsystem und Armut allgegenwärtig. Irgendwie muss man in diesem Zwiespalt überleben, in der Hektik und Unsicherheit dieser riesigen Stadt. Die Milongas sind Inseln, Rückzugsmöglichkeiten in dem Großstadtmeer, in denen die alte Größe der goldenen Zeiten der Stadt wieder aufleben kann. Die Milonga ist ein sozialer Treffpunkt, ein wenig wie es vielleicht früher unsere Dorfbälle waren. Die Codigos von Cabeceo bis zur Ronda sind aus dem normalen Umgang der Porteños mit einander entstanden. Fremde werden höflich mit einbezogen. Tango ist ohne diese Mentalität, ohne den Stolz der Porteños nicht zu verstehen. Man kann sich ihm intellektuell nähern. Aber fühlen kann man ihn nur hier, in Buenos Aires.

But now the third element comes to play. Buenos Aires. Without the experience of this city, without a feeling for what it means to be a porteño, tango can not be understood in its full extent. The time was only enough to get a glimpse but this city has impressed me deeply. It is a beautiful city. And an upsetting one. It is full of history, lively and effervescent. The porteños are The porteños are an open-minded, communicative, polite and proud people. Respect is part of every day life, a survival strategy. On the one hand, one is aware that one belongs to a cultured, great people, on the other hand, the conversation quickly turns to the ubiquitous issue of corruption, the ailing financial system and poverty are pervasive. Somehow you have to survive in this gap, in the rush and uncertainty of this huge city. 

Milongas are islands, secure spaces in this heaving sea of BA. Here, the cities grandness of the golden days can revive. The milonga is a social meeting place, a bit like our old village balls. The Codigos – cabeceo to ronda – have grown naturally from the normal way the porteños treat each other. Foreigners are politely included. Tango can not be understood without this mentality, without the pride of the porteños. One can approach it intellectually. But can you feel it only here in Buenos Aires.

Alle drei Elemente ergeben zusammen diesen einmaligen Cocktail, den man nur hier schlürfen kann, und der mich hat über mein Seepferdchen hinaus wachsen lassen. Ich freue mich auf jedes Encuentro, jeden Tango-Marathon in Deutschland (falls Veranstalter dies lesen - ich freue mich über eine Einladung!), freue ich über jede schöne Tanda, jede Milonga auf der ich tanzen kann, auf der ich willkommen bin. Aber ich werde ganz sicher wieder zurück kehren, nach Buenos Aires, um noch mehr von diesem Gesöff zu schlürfen! Ganz sicher!


These three elements together make up the exceptional cocktail which you can drink only here and which has allowed me to grow to where I am today (beyond the seahorse badge). I look forward to any encuentro or marathon I may participate in in the future, I look forward to every enjoyable tanda, every milonga which welcomes me. But I will certainly return to Buenos Aires to have a few more drops of that magical cocktail! Be assured!







Montag, 16. Februar 2015

Buenos Aires Miniatures

Two weeks in Buenos Aires is a short time. But it was an intense time with not only lots of tango but also lots of sketching. I want to share with you a small collection of miniatures, traveling souvenirs, which by themselves have very little to do with tango. Or maybe they do?


Take a taxi in Buenos Aires...

TAKE A TAXI. Take a taxi in Buenos Aires and you are ready for adventure! With hawks eyes and their red "libre" sign on, their drivers spy for any pedestrian just ever so slightly raising their arm, let you get seated, wait for your directions and then you are on! These drivers LIVE in their Taxis. Micro clima and surround sound is fine tuned to their likes but is adapted once they note your reaction in the mirror. You are their guest and they make sure you get to your goal quickly, windig through traffic like snakes, proud of their driving skills. Roller coaster rides are less fun! Having ladies feel at home makes it necesary to flirt with them, signaling how beautiful they are and keeping eye contact through the mirror. When you get out at the end of your trip you are beamed back into reality, sometimes a bit shaky on your legs but an adventure richer.



A rainy day in the dance studio

RAIN. Rain in Buenos Aires seems to come about the city as a catharsis after a series of very hot and humid days. The air gets so dense, you could cut it in slices, the sky covers with clouds and when it becomes seriously unbearable, a thunderstorm breaks the trance and heavy rain poors down, flooding the streets and letting rivers flow down their sides, carrying heat, dirt and odors away. The air cools down and when finally enough water was shed, a new, clear and fresh day begins.






SERIOUS MEAT. There is no way you can experience Argentina without trying some serious meat. A lady answered our question, how Argentines survive with so little sleep, going out late late late at night without a siesta during the day with the statement: "Maybe that's because we eat so much meat!". Well... I had the best beef ever, cooked on a parrilla grill more or less on the side walk with tasty chimichuri and salsa criolla to go with it. Absolute heaven!



Behind the doors


BEHIND THE DOORS. You stand before one of those very high wrought iron doors in Buenos Aires with no names or signs or whatever indicating the life hidden behind it. You ring a bell, hoping it works and the door is opened from inside – an imense, unexpected universe uncoils, room by room, corridor by staircase, patios, rooftops... I have learned to enter these doors with exited expectation.






LA ESQUINA. Since the streets of Buenos Aires are laid out in grid form, the streets are very, very long and house numbers quickly become unmanageable. You indicate your address or the place you want to go to by naming the two streets that meet at "your" corner. This was "our" corner and we have memorized the two streets meeting here so well, we were able to declaim them even if just woken up from deep sleep.



WE CULTIVATE CULTURE. The porteños are very cultured people, as a friend said: "We cultivate culture". There are uncountable museums, galeries, theatres, concert halls, milongas, musicians, creatives, dancers... I was particularly thrilled by a former theatre turned into a huge bookshop with book shelves in the entire parquet and each and every balcony. From the café, located on stage, you have a splendid look into the beautiful theatre as well as into all the stage technique which has been preserved.




THE UNEXPECTED BEAUTY. I have been told before coming here that there are a few nice quarters in Buenos Aires with old buildings, but that a lot is derelict and ugly. I was not prepared for the beauty of Buenos Aires. The architecture is stunning, no bombs have destroyed the city, large parts were built in the same time when it was a booming, rich town. Every quarter has its own charme - there are representative and breath taking quarters and calmer ones, touristy ones and indeed quite derelict quarters. But wherever you go, there are charming details to discover such as this corner house on Scalabrini Ortiz y Norberto Manzilla.




A SWEET TOOTH. Porteños love their sweets. The number of heladerías in Buenos Aires must be record-breaking and those incredibles cakes, pies, tarts and other sweet creations you can find in the confiterías! The most famous sweets next to dulce de leche probably are the medialunas which come in three different gowns - those with butter (medialuna de manteca), a fluffly puff pastry with sweet glaze, those with grease (medialuna de grasa), thinner, much finer foliated puff pastry, and a third variety I have discovered with a yeasty dough and a distinct brioche-feeling to them. My favorites are definitely the medialunas de manteca!

Montag, 9. Februar 2015

Shoes, Shoes, Shoes!


My pair of Katrinski-Shoes


I am sure you will not be surprised to hear that I bought shoes in Buenos Aires. Actually, I bought 4 pairs! One pair of flip-flops because it was just too hot. One pair of training shoes from 2x4 al pie (www.2x4alpie.com) because we were training a lot in socks on an old wooden floor and I was not keen to collect as vast an amount of splinters in my foot as I did on the first training day. And then I bought a pair of the most lovely tango shoes ever by the wonderful Katrinski! (www.katrinski.com) She is more known for her flat tango shoes, but in her tiny little artists workshop she also produces a very special collection of handmade heels! Charming colors and design and perfect quality and fitting, I fell in love with my pair of Katrinskis immediately. They fit cozily and walking on them is heaven - as is dancing. Perfect balance, a little squeeze only during the first 2 milongas until the leather gave in a little. Now they are so comfortable, I could walk on them in every day life. And yes, they are green!

If you have counted well, you will realize that those were only 3 pairs of shoes. The 4th pair of shoes is being made right now. Sitting in Katrinskis artists workshop, I could not take my eyes off all the different leathers she has piled up, the colors, the structures...! When I returned assist in buying shoes for my traveling companion, I looked at those colors again, in my head creating shoes and shoes and shoes, color combinations, materials... sigh! Yes, I ordered a second pair. Open heels this time and with a sunny yellow as main color, olive as contrast and a little shining light green to spice it up - yummy! They will be sent home to me for what seems a little sum once they are finished. I had my feet traced on paper and Katrinski will make sure this new pair will fit my feet at least as well as the first ones did. Happy girl! So if you do travel to Buenos Aires and are "in need" of a pair of shoes, do contact her, you will not regret!


Sonntag, 8. Februar 2015

Just a glimpse

Attentive tangueras at the VIVA LA PEPA MILONGA, Villa Malcom on Sunday, January 25th,
watching Christina Sosa and Daniel Nacucchio perform.


2 weeks of Buenos Aires, 2 weeks of tango in Buenos Aires - that quite clearly is not enough. But it was enough to get a glimpse of this fascinating world, to change my perception of tango and it was enough to get hooked to this crazy town!

I was astonished to discover that I really learned to like, even to love this city and its people! It is a beautiful town, a metropolis with all the variety it needs, a breath-taking architecture, lively varied quarters, hipper, calmer, fancier, poorer, or more elegant or shabby quarters, lots and lots of trees and green everywhere and this wonderful mediteranean feeling to it, a very european feeling. At the same time I had very charming encounters with the inhabitants of this city. They seem to me to be a very friendly and polite people with respect and a certain air of dignity. If someone bumps into you on the bus, he kindly begs your pardon, elderly and disabled persons are immediately offered a seat, if you look around searchingly, help is offered, but always very politely, not wanting to intrude. I will cover my Buenos Aires impressions in more detail in another post.

But there is a connection between these observations and my experiences in the tango world of Buenos Aires. By far not all porteños do actually dance tango, even if they have heard the music all their lives. My sketcher friends looked at me quite surprised when I asked if they too dance tango. Well, not all Germans wear dirndls either... Okay, gotten rid of that prejudice. But very many Argentines actually do dance tango! And at an incredibly high level. The density of good dancers, of teachers, of tango super starts here is just crazy, you see them at every milonga, have the best of the best right in front of your own nose. Now, that was inspiring!!!!

Tango works a bit differently here. There are uncountable numbers of milongas every evening and you have difficulty deciding which to go to, the variety is so incredibly overwhelming. So what happens is a lot of "milonga-hopping". We start here, then head for the next milonga only to end the night in yet another. A thought I first had to get used to. I did not really make out much of a difference to what is named a milonga and a practica, difficult for me to discern the difference. Only at the DNI-practica I went to on my first day did I notice a more experimental atmosphere than on a regular milonga, no cortinas, lots of partner changing and trying out. What we call a "practica" in Germany here is an open class by different teachers just before the actual milonga.

You dance very late in Buenos Aires. I mutated into a very late bed-goer these two weeks – you actually do not go out much before 10 pm. If there is a show, it happens around 1 am and after that the setting changes – the tourists go home and the porteños remain, dance level rises. I did not get a satisfactory answer to my question, when the porteños actually sleep because a siesta does not happen here. A lady once answered that question with the simple statement: "We eat more meat - maybe that is why we need less sleep!" Well, tried that...

But what impressed me most was the different feeling to a milonga in Buenos Aires. The atmosphere varies from milonga to milonga, as does the quality of the dance. But they all have something in common I would call the social component. People get together to meet socially, to dance socially, to laugh and enjoy the evening in a safe space. They bring along the respect they want to experience themselves. Códigos, the milonga rules, are not simply rules your teacher once told you (if you were lucky), they are necessary elements of tango here, implied by respect and courtesy. Be it the mirada and cabeceo to ask somebody to dance, the cortina in which you actually sit down in order to make space for new eye contacts, the ronda which is present as though the dancers on the dance floor were a single creature, breathing and moving harmoniously as one. I experienced very little bumping (which was immediately excused) and I saw no high flying legs. You dance small and concentrated and do not run the risk of injuring your neighbor. You do not show off your newest moves but enjoy the quality you and your partner bring into the embrace. This all together makes a milonga a safe space in a crazy and surging outside world. In Salon Canning I once sat next to a couple from France, we started chatting away and I learned that they had spent 6 months in Buenos Aires on an internship. Fascinated, I asked how it feels to live here for a longer time. They answered that after 1 1/2 months of Buenos Aires, they were over and worn, too much noise, too much pollution, too many people, to much stress... It was then they started learning tango and going to milongas. Here, they discovered their safe space, the refuge they needed in order to fill up their batteries again, to survive in this milieu. They ended up spending at least 3 evenings every week at milongas, feeling unbalanced if a week did not offer the opportunity to do so.

After 2 weeks of intensive training and dancing and absorption, I feel I have only scratched the surface of tango in Buenos Aires. But I have a crush now, and I will certainly be back!



Christina Sosa and Daniel Nacucchio performing at VIVA LA PEPA, Villa Malcom

Dienstag, 20. Januar 2015

Estupfacto - Speechless

Two days ago I landed at EZE, the Buenos Aires airport and I am still utterly speechless. Spechless at the mere fact that I am treading the ground of a new and incredibly far continent, that I am walking the streets of Buenos Aires (after a detailed security training by my teacher Miles), smelling the density of its smells (humidity, urine, fresh bakeries, oranges, dirt, spices...), that I run under the apocalyptical rain, eat the rich pastries and wonderful parrilla meats, taste the yummy ice creams you get at every corner (mmmm... dulce de leche!). And above all, I am speachless at being smack in middle of the tango world of Buenos Aires. Being a breathing part of the uncountable practicas and milongs. Going to a buzzling, hot milonga, cramped with wonderful dancers that make my mouth drop in admiration. And or course the masses make room for a performance of Sebastián Achával and Roxana Suárez as if it were the most natural thing in the world - what a delight to experience their elegance, calmness and rootedness, not on youtube but in real life. I am still speachless at the presence of so many famous names, dancers, musicians, performers, making their living from tango.

I admit I am intimidated.
But excited, ecstasized at the same time.
This is real life, real time, real Argentina.

Being picked up by DANTE at the airport is a real treat - he takes care of everything and makes us feel welcome.  Gracias!