Tango lernen scheint gleichzeitig sehr schwer und sehr einfach... Eine Zeichnerin nimmt den Leser und Betrachter in diesem Blog mit zu einem völlig neuen Abenteuer, entdeckt, lacht, verzweifelt, lernt. Can I tango? Maybe!
Is tango easy or terribly hard? A graphic artist goes on an adventurous trip into the world of
the tango - discovering, laughing, struggling,despairing, learning. Can I tango? Maybe!
Dienstag, 22. Januar 2013
Das Binäre System
Eigentlich ist Tango ein binäres System: ich stehe oder ich gehe. 1 oder 0. Stehen oder Gehen. Ich stehe (in meiner Mitte, mein Schwerpunkt dabei auf einem Fuß, genauer auf einem Fußballen, mit schweren Beinen gut im Boden verankert, lockerer Hüfte, zum Partner ausgerichteten Oberkörper, das Spielbein geschlossen direkt neben meinem Standbein, jederzeit bereit entweder das Gewicht des Körpers zu übernehmen und weiter zu stehen, oder aber mich in den zweiten Zustand zu begeben: einen Schritt zu machen), oder ich gehe (reagiere auf die Bewegung des Oberkörpers meines Partners, der meinen Oberkörper verlagert und damit dann ganz natürlich auch mein Bein, welches ja locker und schwer an meinem Hüftgelenk hängt, aber nur so weit wie er dafür den Impuls gibt, eventuell nur als angedeuteten Schritt, das Standbein nicht verlassend, oder als kleiner Schritt, als großer Schritt). Darauf folgt ein Schließen und damit wieder das Stehen. Alles Andere, alle Figuren und Drehungen, entstehen ganz natürlich aus diesem binären System. Klingt ja ganz einfach: stehen und gehen. Wäre da nicht, ihr ahnt es schon, der ganze Rattenschwanz in den Klammern, der mir manches mal ganz schön zu schaffen macht. Heute habe ich einen ziemlich großen Teil vom Klammerinhalt in meiner Tango-Stunde geschafft und hatte eine Ahnung von dem, was außerhalb der Klammern geschieht. Stehen und Gehen. Tango tanzen.
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Klingt so einfach und ist gleichzeitig so schwer.
AntwortenLöschenIch mache gerade einen Anfängerkurs als Führerin. Meine Tanzpartnerin ist eine waschechte Anfängerin. Da merke ich die Klammern heftig: Sich dem gegenüber anvertrauen, Schritte rückwärts zu machen als frau und dennoch die Achse zu behalten, sich in der Umarmung fallen lassen und dennoch kein Gewicht abgeben. Da ich darüber schreibe, merke ich die Unmöglichkeit der Aufgabe.
Spannend Deine Betrachtung von der anderen Seite - vielen Dank! Erinnerst Du Dich noch an Deine Anfänge beim Tango-Tanzen? Vielleicht hilft das... Und wäre die Aufgabe unmöglich, hättest Du Dich sicher nicht daran gewagt. Viel Freude dabei!
LöschenMarion